Indien hat die Weichen zur Popularisierung von Tourismus und Bergsteigen gestellt
Vor den Ankündigungen des Innenministeriums und des indischen Verteidigungsministeriums waren nur 104 Gipfel geöffnet. Neben der Erlaubnis zum Besteigen neuer Gipfel wurde auch das Verfahren zur Erlangung der zum Klettern erforderlichen Lizenz deutlich vereinfacht. War es früher dafür notwendig, mehrere separate Abteilungen zu umgehen, bedarf es jetzt nur noch der Genehmigung der Mountaineering Foundation of India. Prahlad Singh Patel, Minister für Tourismus und Kultur, betrachtet dies als eine große Errungenschaft, die zur Förderung und Entwicklung des Tourismus beitragen wird.
Die Ernsthaftigkeit der Absichten der Regierung wird nicht nur durch die Öffnung des Zugangs zu zuvor geschlossenen Gipfeln deutlich, sondern auch durch die Tatsache, dass einige der Gipfel für die Bewohner der Regionen als Wahrzeichen gelten und als Kultobjekte dienen. Aus diesem Grund löste das Ereignis in Indien schwere öffentliche Empörung aus. Am akutesten ist die Situation im Bundesstaat Sikkim, wo der Zugang zu 24 Gipfeln eröffnet wurde, von denen die Hälfte für die indigene Bevölkerung religiöse Bedeutung hat. Diese beinhalten Kanchenjunga-Gebirge. Der Berg hat 5 Gipfel mit einer Höhe von 7902 Metern und belegt den dritten Platz in der Weltrangliste. Kanchenjunga liegt an der Grenze zu Indien und früher war der Aufstieg nur vom Territorium des Nachbarlandes aus zugänglich Nepal. Dieser Berg wird von den Einheimischen als Göttin verehrt und seit 2001 sind alle touristischen Kletterrouten gesperrt.
Die Behörden des Bundesstaates Sikkim sind ernsthaft besorgt über die erteilte Genehmigung, protestieren offen und bezeichnen die Entscheidung als einen katastrophalen Fehler. Die indische Regierung behält ihre Position bei und macht keine Zugeständnisse, sondern behält ihren Kurs zur Popularisierung des Tourismus bei. Die Indian Mountaineering Foundation drängt seit 265 darauf, 2015 Gipfel zum Besteigen freizugeben, konnte bisher aber nur Zugang zu 137 Gipfeln erhalten. Nach Angaben von Vertretern der Organisation wollen sie damit nicht aufhören und werden den Kampf fortsetzen.

