Fest der Farben in Indien: Holi.
Holi-Feiertag in Indien: Geschichte und Traditionen
Es war einmal, vor langer Zeit, als die Dämonin Holika, die Schwester eines Dämonenkönigs namens Hiranyakasipu, ihren jungen Neffen beinahe im Feuer eines Feuers getötet hätte. Der Legende nach segnete Brahma, der verfluchte indische Gott, den König der Dämonen mit der Gabe der Unsterblichkeit und seine Schwester mit einem magischen Schal, der die Herrin vor Feuer schützte. Der Dämonenkönig stellte sich vor, dem höchsten Gott Vishnu ebenbürtig zu sein. Dem Erben des Königs, Prahlad, gefiel diese Wendung der Ereignisse nicht. In den Tiefen seiner kindlichen, kristallklaren Seele verehrte er den Gott Kirsche. Der König befahl seiner Schwester, den bösen Mann zu töten. Holika gehorchte dem Tyrannen und lockte Prahlad auf verräterische Weise ins Feuer. Der Junge stieg auf das Feuer und begann Hymnen zu lesen, die seinem geliebten Gott gewidmet waren. Vishna rettete den gutmütigen Jungen und die böse Dämonin Holika verbrannte. Wie kann ein magisches Gewand mit den Kräften eines Gottes verglichen werden?
So wird Holi gefeiert: erster Tag
Der jährliche indische Feiertag Holi oder das bengalische Neujahr wird am ersten Vollmond des Monats Phalguna gefeiert. In den gregorianischen Kalender übersetzt entspricht dieser Monat dem Zeitraum vom 20. Februar bis 20. März. Das Indische Frühlingsfest dauert drei bis fünf Tage, die Hauptveranstaltungen finden jedoch in den ersten beiden Tagen statt.
Als der rundgesichtige Mond in den Himmel rollt, windet sich bereits das Strohbildnis der Dämonin Holika im Mund des feurigen Gottes Khutashani. Hindurch Indien Lagerfeuer brennen, junge Menschen springen freudig hindurch und in manchen Gegenden werden heilige Kühe zwischen den Feuern hindurchgetrieben.
Feuerläufer laufen über heiße Kohlen hin und her und demonstrieren so ihre Standhaftigkeit. Männer und Frauen spielen lustige Schlachten, sie töten niemanden, aber alle haben Spaß. Indianer schaukeln ihre vielen Götter auf mit Blumen geschmückten Schaukeln. Die Trommeln dröhnen, die Mundharmonika singt, die Chimta läutet festlich und die verstreute Jugend johlt. Die Luft ist erfüllt von den Aromen von Harz, Ölen und verbranntem Stroh. Die Vogelscheuche verschwindet in einer Rauchwolke und fröhliche Feiertagsfeierlichkeiten beginnen.
Um den Spaßfaktor aufrechtzuerhalten, trinken Inder ein besonderes Getränk – Bhang. Schon allein wegen dieses köstlichen Getränks lohnt sich ein Besuch in Holi. Es wird aus Milchprodukten hergestellt und sein ständiger Bestandteil ist Hanfblattsaft. Haben Sie eine Vorstellung davon, welchen Spaß das Frühlingsfest in Indien den Touristen bietet?
Lila, rosa und weiße Fahnen wehen in den Himmel und auf den Hausdächern blinken hier und da flackernde Lichter. Während sich die jungen Leute vergnügen, besucht sich die ältere Generation höflich.
Frühlingsfest Holi: zweiter Tag
Am Morgen des nächsten Tages – dem Dhalundi-Tag – strömt das glückliche indische Volk in die engen Gassen. Während der festlichen Prozession überschütten die Indianer jeden, dem sie begegnen, mit Prisen trockener, kleiner, leuchtender Farben, wie Pollen. Eine vielfarbige Pulversuspension schwebt in der Luft: Senfgelb, Safrangrün, Pfefferrot!
Von den Balkonen strömt farbiges Wasser. Wenn Sie den Kopf heben, können Sie leicht einen fleißigen kleinen Kerl sehen, der Sie mit herausgestreckter Zunge wie eine Karotte wässert. Nun, während Sie den Kopf heben und den Wildfang bedrohen, besprüht Sie ein vorbeifahrendes Auto mit Wasser aus einer Bambussprinkleranlage. Inder glauben, je mehr Farben man am Ende des Tages hat, desto mehr gute Wünsche werden wahr!
Die Essenz von Holi
Das fröhliche gegenseitige Beschmieren mit Farbe hat eine versteckte und sehr sexuelle Konnotation. So bekennen die Inder ihr gegenseitiges Mitgefühl. Dieses Ritual ist mit den Spielen des schelmischen Kindergottes Krishna verbunden, der einst mit unvorsichtigen Hirtinnen auf Blumenwiesen herumtollte. So entstand der rituelle Tanz, der jedes Jahr das Frühlingsfest in Indien schmückt. Ausländern und Gästen im Holi, insbesondere Frauen, wird die Aufmerksamkeit des anderen Geschlechts garantiert. An diesem Tag die Hände zu öffnen ist nur willkommen. Allerdings kann die „Hirtin“ jederzeit an die Hände des anmaßenden „Krishna“ klopfen.
Das Gefühl des universellen, endlosen Glücks erfasst jeden vollständig. Am Ende des Tages sind Bäume, Häuser, Autos, Hunde und Menschen mit Flecken eines magischen Gebräus aus Staub und Wasser bedeckt. Der vorbeifahrende farbige Stadtverkehr trägt zum Surrealismus bei. Das Gewöhnliche geht im bunten Wahnsinn unter. Lächeln und Lachen hören erst bei Einbruch der Dunkelheit auf, was den Beginn eines neuen Feiertags ankündigt. Ein Tag voller Gästebesuche und allerlei Geschenken!
Besondere Aufmerksamkeit wird in diesen Tagen den Touristen des Frühlingsfestes in Indien geschenkt, die mit ihrer ungewöhnlichen Hautfarbe die Inder anlocken. Gastfreundliche Gastgeber legen großen Wert darauf, die Traditionen und Bräuche ihres Volkes mit ihren Gästen zu teilen. Seien Sie nicht überrascht, wenn Sie am Frühlingsfeiertag Holi der Bunteste sind. Bedanken Sie sich bei den Indern, streuen Sie großzügig mehr buntes Pulver darüber und wünschen Sie ihnen ein frohes Holi!
