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Odissi

Odissi
In letzter Zeit erfreut sich die schöne Tanzform Odissi aus dem Bundesstaat Orissa immer größerer Beliebtheit. Wenn man diesem Tanz zuschaut, kommt es einem vor, als würde man Statuen zum Leben erwecken. Sein charakteristisches Merkmal sind die besonderen skulpturalen Posen und Tanzbewegungen. Odissi ist davon überzeugt, dass Tanz eine sich bewegende Skulptur und Skulptur ein eingefrorener Tanz ist. Die Hauptposen von Odissi sind Chauka oder Quadrat, und Tribhanga oder Dreieck (jede Körperhaltung, die drei Biegungen ergibt) verleiht den Skulpturen unerklärliche Anmut altes Indien.

Die reinen Tanzelemente von Odissi sind Mangalacharan, Batu, Pallavi und Mokhiya. Beim Batu macht der Tänzer scharfe Bewegungen, als würde er die Saiten der Vina anschlagen, oder er stellt das Spielen von Flöte, Mridanga-Trommel und Becken dar – ähnlich den berühmten Skulpturen aus dem Konarak-Tempel, die auf einem bestimmten Raga tanzen Der Tänzer schafft unglaublich schöne Bilder aus skulpturalen Posen. In Mokhiya, einer Art Finale, werden die abstrakten Tanzbewegungen des Tänzers mit sanften Sprüngen vollendet.

In Nritya werden ausnahmslos Ashtapadi-Verse von Jayadevas Gitagovinda, dem unsterblichen Gedicht über die Liebe (12. Jahrhundert n. Chr.), aufgeführt. Die Tänzerin stellt die Heldin des Gedichts dar, die sich nach ihrem Geliebten sehnt, abgelehnt wird und unter der Trennung von ihm leidet. Das Thema ermöglicht es der Darstellerin, all ihre mimischen Fähigkeiten und ihr schauspielerisches Talent zu offenbaren. Neben Ashtapadi werden auch Tänze zu Themen von Orissa-Liedern aufgeführt. Odissi gibt der Tänzerin die Möglichkeit, ihr Können sowohl in der Kunst des Nritta als auch der Kunst des Nritya unter Beweis zu stellen.