Literatur Indiens

Die Sanskrit-Literatur entwickelte sich insbesondere von etwa 200 v. Chr. bis 1100 n. Chr. Einer der größten Trends in der Entwicklung der indischen Literatur in dieser Zeit war das Drama. Die meisten dramatischen Werke basierten auf historischen und epischen Geschichten. In Südindien wurden vom 1. bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. alle literarischen Werke auf Tamil verfasst. Diese Werke befassten sich größtenteils mit weltlichen Themen und die Handlung basierte auf ewigen Themen – Liebe und Krieg. Im 6. und 7. Jahrhundert entwickelte sich Bhakti – religiöse Literatur, deren Geburtsort die tamilische Provinz Nadu in Südindien ist. Diese literarische Bewegung hatte großen Einfluss auf die indische Literatur, obwohl religiöse Themen im Norden erst fünf Jahrhunderte später populär wurden.

Die moderne Literatur Indiens ist in nordindischen Sprachen verfasst, die sich aus Prakrit (mittelalterlichen Dialekten des Sanskrit) entwickelt haben, und stammt aus der Zeit um 1200 n. Chr. Die Themen und Bewegungen der indischen Literatur aus dieser Zeit basieren auf hinduistischen religiösen Texten, obwohl die Texte oft mit weltlichen Themen vermischt waren. Die literarischen Werke der letzten Jahrhunderte sind vielfältiger geworden und universellen menschlichen Werten und Problemen wird mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Dies erklärt sich aus der Tatsache, dass die Literatur dieser Zeit zunächst stärker von der persischen Sprache und der Urdu-Literatur und dann von der britischen Literatur, insbesondere dem 19. Jahrhundert, beeinflusst wurde. 1913 erhielt der Dichter Rabindrinath Tagore als erster Inder den Nobelpreis für Literatur. Einige moderne indische Autoren schreiben auf Englisch. Salman Rushdie ist ein indischer Autor, der heute in Großbritannien lebt und einer der renommiertesten Dichter und Romanautoren der Welt ist.